Was gehört in eine Ratatouille?

09.03.2023 CJD NRW Nord « zur Übersicht

Mit der „Hololens 2“ in die digitale Zukunft des Berufsbildungswerks
Die virtuelle Realität ist im Ausbildungsbereich des CJD Berufsbildungswerks Dortmund angekommen. Die Auszubildenden in der Küche in Dortmund-Kley werden in den kommenden zwei Jahren an der Erprobung der Mixed Reality Brille Hololens 2 teilnehmen und diese auf Herz und Nieren prüfen.

Zur Vorstellung des „EDAL MR 4.0“, wie das Projekt der BAG BBW offiziell heißt, waren Silvio Schwarz aus der CJD Zentrale und Claudia Joest von der BAG BBW angereist, um Ausbilder Uwe Becklas und vier Auszubildenden die Brillen zu überreichen und in deren Nutzung einzuführen. Drei Studentinnen der TU Dortmund begleiteten die Vorstellung des Projekts wissenschaftlich und werden dieses auch im weiteren Verlauf fortsetzen.

Worum geht es bei diesem Projekt?

Das Projekt beschäftigt sich mit digitalisierten Arbeitshilfen und Lerninhalten auf der Basis der so genannten „Mixed Reality“. Die Zielgruppe des Projektes sind Jugendliche im Rahmen der Reha-Ausbildung in Berufsbildungswerken. „Neben dem BBW Dortmund nehmen auch die BBWs in Hamburg und Gera an der Erprobungsphase teil“, berichtet Claudia Joest, die das Projekt bei der BAG BBW leitet. Es werde großer Wert auf die Mitwirkung der Auszubildenden am Projekt gelegt, so Joest weiter. Zugleich profitieren Ausbilderinnen und Ausbilder sowie Pädagoginnen und Pädagogen wie auch Fachkräfte von der Erweiterung der möglichen Lerninstrumente für die Zukunft.

Für den Umgang und die Umsetzung des neuen Angebots innerhalb der Ausbildungen bestehen reichlich Ideen. Im Ausbildungsbereich Küche kann es z. B. um die Warenerkennung, die Assistenz beim Abrufen von Rezepten und Zutaten sein, wie Ausbilder Uwe Becklas ankündigt. Zum Beispiel können die Auszubildenden vor einem virtuellen Gemüseregal stehen und die Aufgabe bekommen, alle Zutaten für eine Ratatouille zusammenzusuchen.

Zur Eingewöhnung und Orientierung mit der Hololens 2 wurden die vier Auszubildenden von CJD-Mitarbeiter Silvio Schwarz in die technischen Funktionen der Brille eingewiesen. Dazu gehören u. a. die Handbewegungen sowie die Sprachsteuerungen, mit denen die Brille genutzt werden kann. „Das kann man sich ähnlich wie einen Bildschirm vorstellen, nur, dass dieser als Hologramm angezeigt wird“, gibt Silvio Schwarz einen kurzen Einblick in die Technik, die hinter dieser Brille steckt. Zeitgleich zur Anwendung der Brille kann am Laptop dargestellt werden, was der/diejenige gerade sieht und welche Funktionen abgerufen werden. Nach anfänglichen Schwierigkeiten bei der Bedienung der Brille entwickelten die Jugendlichen bereits nach wenigen Minuten eine gewisse Routine und fanden sich gut zurecht.

„Das sieht ja cool aus“ und „das kann ich jetzt so greifen“, lauteten die ersten Reaktionen der Jugendlichen, die sichtlich Spaß an der Nutzung der Brille hatten. Und auch Uwe Becklas ist sehr angetan von der Vielfalt der Hololens 2: „Die Funktionen der Brille werden uns in der Ausbildung neue Möglichkeiten bieten.“ Bis Ende 2024 kann nun ausprobiert und getestet werden. Dann soll das Projekt finalisiert sein.

Info
„EdAL MR 4.0“ steht für "Entwicklung und Erprobung digitalisierter Arbeitshilfen und Lerneinheiten auf Mixed Reality Basis in der beruflichen Reha-Ausbildung zur Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt 4.0". Bei der Mixed Reality wird die Realität mit der virtuellen Realität kombiniert. Das bedeutet, dass die Auszubildenden sowohl ihre natürliche Umgebung als auch virtuell hergestellte Hologramme sehen und wahrnehmen können.  Projektpartner sind die Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke (BAG BBW) und das Christliche Jugenddorfwerk Deutschland e.V. (CJD). Der Lehrstuhl Rehabilitationstechnologie der TU Dortmund übernimmt die wissenschaftliche Begleitforschung. Das Projekt wird aus Mitteln des Ausgleichsfonds vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert.