CJD setzt auf der Zeche verstärkt auf Nachhaltigkeit: Fachtag stellte Zukunftsfragen – Elke Büdenbender zu Gast

30.10.2023 CJD NRW Nord « zur Übersicht

Zu einem Fachtag unter dem Titel „Berufliche Bildung – Digital und nachhaltig in die Zukunft“ hatte das Christliche Jugenddorfwerk (CJD) in die Lohnhalle der ehemaligen Zeche Germania in Dortmund-Marten eingeladen. Im Mittelpunkt stand die Fragestellung, wie Unternehmen der Sozialwirtschaft den durch die Digitalisierung und die Nachhaltigkeit rasanten Transformationsprozess des Arbeitsmarktes und dem sich immer weiter verschärfenden Fachkräftemangel in Zukunft begegnen können. Als Ehrengäste waren Elke Büdenbender, Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Matthias Heidmeier, Staatssekretär im NRW-Arbeitsministerium, und Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal vor Ort.

Auch im Publikum des Fachtages hatten sich hochrangige Gäste in der Lohnhalle des ehemaligen Steinkohlenbergwerks eingefunden, wie z. B. (Ober)bürgermeisterinnen bzw. (Ober)bürgermeister umliegender Kommunen, Leitungen von Arbeitsagenturen, Jobcentern, Jugendämtern sowie Vertreterinnen und Vertreter der Kammern und der Landschaftsverbände sowie Landtagsabgeordnete aus dem gesamten Ruhrgebiet. Im Rahmen von Vorträgen und einer Podiumsdiskussion, an der auch Heike Bettermann, Chefin der Dortmunder Arbeitsagentur, Maike Fritzsching, von der IHK, und Jana Fingerhut, Project Manager Nachhaltige Soziale Marktwirtschaft der Bertelsmann Stiftung, teilnahmen, wurde intensiv die Frage diskutiert, wie Zukunft gestaltet werden kann, um Menschen auch weiterhin qualifizieren und dauerhaft in ein Erwerbsleben integrieren zu können.

„In jedem Menschen steckt eine Begabung“

In ihrem Impulsvortrag betonte Elke Büdenbender die gesamtgesellschaftliche Bedeutung sozialer Träger im Hinblick auf den sich rasend schnell verändernden Arbeitsmarkt und der Qualifizierung junger Menschen, die für die Entfaltung ihrer Begabungen einen geschützten Raum benötigten. „In jedem Menschen steckt eine Begabung“, so die Ehefrau des Bundespräsidenten. Dabei verwies sie darauf, dass die Zeche Germania ein mutmachendes Beispiel sei, da hier Menschen mit unterschiedlichsten Beeinträchtigungen nachhaltig in den Arbeitsmarkt (re)integriert werden. Angesichts des Fachkräftemangels eine unverzichtbare Leistung, denn „wir brauchen für die Transformation jeden Menschen“, wie Staatssekretär Matthias Heidmeier in seiner Rede betonte.

Petra Densborn, Vorständin des CJD, wies darauf hin, dass Digitalisierung und Nachhaltigkeit nur gemeinsam funktionieren können. Eingedenk des Veranstaltungsortes erinnerte sie daran, dass das Ruhrgebiet wie kein anderer Ort bereits seit Jahrzehnten die Transformation lebe und diese auch immer wieder bewältigt habe.

Der Ort der Veranstaltung war vom CJD ganz bewusst gewählt worden, da es sich bei der Zeche Germania um einen Standort handelt, an dem die Themen des Fachtages präsent sind. „Die Zeche Germania steht heute vollumfänglich für Qualifizierung und Beschäftigung im Kontext der Nachhaltigkeit“, erläuterte Tanja Leufen, Gesamtleitung des CJD NRW Nord, den Zuhörerinnen und Zuhörern. Die Zeche Germania, auf der das CJD seit 1996 Menschen und deren Perspektiven fördert, zeigt auch in diesen schwierigen Zeiten, wie Integration unter den Bedingungen der Digitalisierung und Nachhaltigkeit gelingen kann.

„Von Beginn an setzte das CJD zunächst mit der Umweltwerkstatt und seit einigen Jahren mit der Inklusion und Service gGmbH (ISG) auf Qualifizierungs- und Beschäftigungsprojekte mit dem Ziel der nachhaltigen (Re)Integration von Menschen mit unterschiedlichsten Beeinträchtigungen in den Arbeitsmarkt“, so Leufen weiter. Dabei nutzt das CJD auch ganz bewusst auf eine Verzahnung aller Maßnahmen und Angebote, um hier maximale Synergien entwickeln zu können.

Die Konzentration auf die Nachhaltigkeit wird auch aktuell im Projekt „Green Deal NRW“, das vom NRW-Arbeitsministerium durchgeführt wird und an dem das CJD als einziger sozialer Träger teilnimmt, ganz deutlich. Hier konnte Tanja Leufen eine Nachricht überbringen, die „uns richtig glücklich und auch etwas stolz macht“. Die Zeche Germania ist nun auch offiziell klimapositiv. Allein der Bereich des Elektrorecyclings spart pro Jahr rund 1.100t CO2 dadurch ein, dass der Elektroschrott recycelt oder zerlegt und die Einzelteile wieder in den Warenkreislauf eingeführt werden.

Im Anschluss an das Bühnenprogramm unternahm Elke Büdenbender einen Rundgang über die Zeche Germania, im Rahmen dessen die Mitarbeitenden und Teilnehmenden des CJD ihre Arbeitsbereiche vorstellten, z. B. das Elektrorecycling. Zusätzlich ist ab dem kommenden Frühjahr eine Stelle zum Entladen und Recyceln von Akkumulatoren von E-Bikes, Rollern etc. in Kooperation mit der EDG und der DOGA geplant. Hierfür werden im ersten Schritt bereits zwei weitere Arbeitsplätze geschaffen. „Unser Fokus liegt auch zukünftig auf innovativer Nachhaltigkeit“, blickte Tanja Leufen abschließend nach vorne.